DCG-Nordbaden

Rio Esti - Panama

Im Lauf unserer Panamareise, März/April 2018, besuchten wir Stadt David, im Nordwesten von Panama in der Provinz Chiriqui. In der Umgebung gibt es einige sehr interessante Flüsse, die eine eigene Fischfauna vorweisen, die aber auch teilweise mit der vom angrenzenden Costa Rica identisch ist.

Wir besuchten unter anderem den Rio Esti. Unweit der gut ausgebauten Landstraße, fanden wir hinter einer Brücke ein eingezäuntes Gelände, dessen Tor weit offen stand. Wir konnten so direkt an den Rio Esti fahren. Das Gelände, direkt am Fluss, wurde offensichtlich auch gerne von der einheimischen Bevölkerung besucht, die, wie in den meisten Gegenden Mittelamerikas, ihre Hinterlassenschaften achtlos in der Umgebung entsorgte. Der Fluss selbst war aber erstaunlicherweise ohne Müll. Wir gingen natürlich sofort an das klare Wasser, um die erforderlichen Werte zu nehmen. Es gab keine nennenswerte Unterschiede zu den meisten Gewässern in Panama. Das Wasser war verhältnismäßig weich, der pH-Wert lag im alkalischen Bereich und die Wassertemperatur hatte etwa 30° C, in einem abgetrennten Seitenarm sogar etwas über 36° C. Die Fische hatten mit dem extrem warmen Wasser keinerlei Probleme, die Atmung war sichtlich normal.

 

 

Der Untergrund bestand aus größeren Felsen, die durch die Strömung glatt geschliffen waren. Des weiteren gab es Flusssteine in jeder Größe und in den Strömungsschatten fand man Sand in verschiedener Körnung. An diesen Stellen gab es auch Falllaub und sonstiges Sediment. Die Steine waren ausnahmslos mit Aufwuchs bedeckt, an dem verschiedene Fischarten pickten. Höhere Wasserpflanzen fanden wir keine, lediglich in einigen Uferbereichen ragte die Böschung ins Wasser. In der Nähe der wenigen Bäumen fand man auch abgebrochene Äste im Wasser und natürlich viele Blätter.

 

 

Den Rio Esti kann man ohne Einschränkung als fischreich bezeichnen. Zumindest an dieser Stelle, an der wir waren. Die meisten Arten dürften die Salmler stellen, die neugierig um uns herum schwammen. Zusätzlich gab es Lebendgebärende Zahnkarpfen, mindestens eine Grundel- und eine Pimelodusart, und vieles mehr. Uns interessierten natürlich die Cichliden. Sehr oft sah man Tamalamancaheros sieboldii, die fast alle ihre Jungen führten. Oft gab es Cribroheros altifrons, die aber scheinbar, in fast am Ende der Trockenzeit erst mit dem Laichen begannen. Seltener sah man Amphilophus lyonsi und Andinoacara coeruleopunctatus. Von den letztgenannten Arten fanden wir keine Jungfische.

 

 

Wie bereits angeschnitten, besuchten wir Panama fast am Ende der Trockenzeit, entsprechend hatten die Gewässer ihren Tiefststand. In diese Jahreszeit führen die meisten Cichlidenarten ihre Jungen, die problemlos mit der leichten Strömung hier im Rio Esti klar kamen. Das es in der Regenzeit deutlich höhere Wasserstände hat, konnte man gut sehen.

 

 

Die Gewässer im Nordosten von Panama waren so vielseitig wie ihre Fische und der Besuch ein ganz besonderes Erlebnis. Wir nahmen einige Fischarten mit, die problemlos in Deutschland ankamen und deren Nachzuchten inzwischen in vielen Aquarien in Europa zu finden sind. Besonders A. lyonsi in Panama zu finden, war fast eine Sensation. Im eigentlichen Fundort in Costa Rica sind nur noch wenige, wenn überhaupt, Exemplare zu finden, zudem war diese Art nahezu in den Aquarien ausgestorben.

 

Hoffen wir, dass wir mit der Vermehung und der Weitergabe dieser Fischarten unseren Teil zur Arterhaltung beitragen.

 

Amphylophus lyonsi
Grundel
Talamancaheros sieboldii
Andinoacara coeruleopunctatus
T. sieboldii mit Jungfischen
Cribroheros altifrons - Männchen
Cribroheros altifrons - Weibchen
" Bruthöhle " von C. altifrons
Pimelodus
Amphylophus lyonsi
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