DCG-Nordbaden

Fischfang im Rio Candelaria - System

2009, das Jahr meiner ersten Fischfangreise, führte uns an den Rio Candelaria. Der Fluss entspringt in den Bergen von Guatemala und hat in Mexiko eine beachtliche Breite. Wir fuhren von Palenque aus, über eine gut ausgebaute Landstraße an den Candelaria, überquerten die Brücke und fuhren dann auf der linken Seite des Flusses in Richtung Guatemala. Am Rio Candelaria direkt war ein Fangen kaum möglich. Der Fluss hatte eine starke Strömung und die Ufer waren zu steil um sicheren Halt zu geben. Seitlich an der Straße, sah man des öfteren kleine Zuläufe und Sumpfgebiete mit verschieden großen Gewässern. Wir suchten uns ein schönes aus, an dem man, sehr wichtig, gut parken konnte und den Wagen immer im Blick hatte.

 

 

 

Das Wasser war halbwegs klar, hatte lediglich einen leichten Grünstich, der aber nur beim Schnorcheln richtig auffiel. Ausser den Uferpflanzen gab es eine Art Wasserpest und die obligatorischen Seerosen. Der Bodengrund war schlammig und man musste aufpassen, dass man diesen nicht aufwirbelte, sonst war es vorbei mit den Unterwasseraufnahmen. Die Wasserwerte waren die üblichen, ph-Wert neutral und verhältnismäßig weich, lediglich die Temperatur hatte in diesem stehenden Gewässer über 30° C.

 

 

Fische gab es zuhauf. Besonders im Bereich der Röhren, die unter der Straße hindurch führten, sah man verschiedene Arten, die hier anscheinend den Schatten suchten. Hier konnten wir einige Cichliden fangen. Es gab sympatrisch zwei Thorichthysarten, meeki und helleri, Vieja bifasciata, Oscura heterospila, Rocio octofasciata und Cribroheros robertsoni, den mittelamerikanischen Erdfresser. Zudem sah man die üblichen Ledengebärenden, eine Mollyart, aber auch der Räuber unter diesen Zahnkarpfen, Belonesox belizianus und wie immer, eine Astyanaxart. Die Thorichthys meeki aus dem Rio Candelaria sind unter den Aquarianern begehrt, da diese mit ihrem hohen Rotanteil zu den schönsten ihrer Art gehöhren. Jungtiere, die man mitnehmen konnte, fanden wir keine. Nach dem Fotografieren entliessen wir die gefangenen Fische wieder in die Freiheit. Besonders bei den Handaufnahmen ist es sehr wichtig, dass die Tiere nicht zu lange der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, da dies sonst tödlich für die Fische ausgehen kann. Auch im kleinen Fotobecken sollte man die Tiere nicht zu lange hältern.

 

 

Wir fuhren noch einige Kilometer weiter und wurden, wie so oft, von einer Militärkontrolle angehalten. Man hatte die volle Bewaffnung aufgeboten, wir mussten die Pässe zeigen, ich hatte meinen übrigens nicht dabei, was aber nicht auffiel. Der Wagen wurde ausgeräumt und der Vorgesetzte war sehr verwundert, was Touristen erst mal in dieser Gegend und zweitens mit einer vollen Fischfangausrüstung wollten. Peter konnte ihn beruhigen und erzählte ihm, daß wir Wissenschaftler sind, welche die wunderschöne Unterwasserwelt der heimischen Süsswasserfische studieren möchten. Das Eis war gebrochen und wir bekamen sogar noch einige Tipps, was wir unbedingt noch besuchen müssen. Eines war wirklich ein Geheimtipp, aber dazu schreibe ich später noch etwas.

 

 

Es war schon fast dunkel, als wir wieder in Palenque ankamen. Einen wunderschöner Ausflug hatten wir hinter uns, der mit einigen Cervesas gefeiert werden musste.

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Thorichthys helleri, Weibchen
Rocio octofasciata
Oben Thorichthys helleri, unten meeki
Belonesox belizianus
Vieja bifasciata
Oscura heterospila
Thorichthys meeki
T. meeki im Aquarium
Einrichtungsbeispiel Rio Candelaria
Thorichthys helleri, Weibchen mit wenigen Jungfischen
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