DCG-Nordbaden

Amatitlania nanolutea – Schmitter-Soto, 2007

Der Erstbeschreiber von A. nanolutea ist Robert Allgayer, der diese Art 1994 als Cryptoheros nanoluteus beschrieben hatte.

Im deutschen Sprachraum wird diese Art Gelbkopfbuntbarsch, im englischen Yellow Convict, genannt.

 

Man findet diese Art im Westen und im Nordwesten von Panama, in den Provinzen Boca del Toro und Chiriqui, in Flüssen wie dem Rio Guarumo, Rio Guapo und dem Rio Pece Bobo, sowie deren Zuflüssen. Wir hatten A. nanolutea im Rio Guarumo, sowie im Rio Rubalo gefunden und auch Tiere daraus mitgebracht ( 2018 ).

 



Die Gewässer waren meist schnell fließend und hatten klares Wasser. Ausgewachsene Tiere fanden wir selbst in der Mitte der Flüsse, die allerdings Ende März keinen hohen Wasserstand hatten. Die Jungen wurden in flachen Bereichen geführt, halbwüchsige Tiere konnte man in den Uferböschungen finden. Die Wasserwerte betrugen, pH ca. 7,0, GH 4 – 6, die Wassertemperatur um die 25° C, in den langsameren Gewässern, bzw. Bereichen auch höher. Das waren allerdings nur Momentaufnahmen. In der Regenzeit, wenn die Wasserstände höher sind, werden auch die Wasserwerte anders ausfallen. Man kann diese Werte auch in der Haltung im Aquarium übertragen, wobei der pH-Wert nicht in den sauren Bereich fallen darf, die Härte ist fast zweitrangig. Ich halte und züchte diese Art bei GH 21, unserem Leitungswasser. Die Wassertemperatur soll aber nicht unter 25° fallen, Das Wasser muss regelmäßig gewechselt, gut gefiltert und durchlüftet werden.


Die Beschreibung schenke ich mir, da die Aufnahmen die Tiere wohl am besten zeigen. Die gelbe, attraktive Färbung wird alledings hauptsächlich wärend der Brutphase gezeigt. Ausserhalb und je nach Stimmung kann A. nanolutea auch dunkel werden und man sieht von der gelben Färbung kaum noch etwas. Bei extrem erregten Tieren kann das Gelb auch sehr hell werden, besonders bei jüngeren Exemplaren, die zum ersten Mal pflegen. Bei normaler Fütterung wird A. nanolutea etwa 12 cm groß, die Weibchen bleiben kleiner. Ältere Männchen bekommen einen Kopfbuckel.


Die Fütterung stellt uns vor keinen großen Herausforderungen. Diese Art frisst fast alles. Hochwertiges Kunstfutter, Lebendfutter, Frostfutter und auch pflanzliche Nahrung wird gerne genommen. Die Futtergröße sollte aber nicht zu groß sein und wie in der Regel, es sollten kleine Portionen, zweimal am Tag gefüttert werden. Einen Fastentag in der Woche, für ausgewachsene Exemplare, ist eher vorteilhaft. Auf Rote Mückenlarven, sowie Tubifexwürmer aus belasteten Gewässer verzichte ich.


Paarweise kann man diese Art bereits in einem Aquarium mit der Grundgröße von 100 x 40 cm halten. Man sollte robuste Beifische dazu setzen, damit das Männchen wärend der Brutphase gefordert ist. Diese Beifische werden aber in so einem Behälter kein leichtes Leben haben. Größere Aquarien sind natürlich immer zu bevorzugen, ab 150 x 60 cm, gut strukturiert eingerichtet, kann man auch mehrere Paare, incl. Beifische, halten.


Die Nachzucht lässt sich kaum vermeiden. Die Tiere laichen versteckt an senkrechten Flächen. Die Larven schlüpfen ab etwa vier Tagen und werden in kleine Gruben untergebracht. Sobald die Jungen aufschwimmen werden sie von der Mutter geführt und man muss mit der Fütterung beginnen. Diese muss in den ersten Tagen aus frisch geschlüpften Artemianauplien, geschälten Artemiaeier und fein zerriebenem Kunstfutter bestehen. Mehrmals am Tag muss gefüttert werden und entsprechend oft ist auch das Wasser zu wechselt und den Filter zu reinigen. Die Jungfische wachsen zügig heran, aber ab einer Größe von etwa 20 mm kann es zu Darmerkrankungen kommen. Die befallenen Fische werden dunkel und hängen mit aufgetriebenen Bäuchen apatisch an der Oberfläche. In diesem Stadium sind die Jungen nicht mehr zu retten und sofort aus dem Becken zu entfernen. Eine Behandlung gegen Nematoden ist schnellstens durchzuführen. Haben dieses die verbliebenen Jungfischen überstanden, sind sie auch weiterhin stabil und wachsen problemlos weiter.


Die Alttiere sind relativ robust. Allerdings ist das entsprechende Futter, die Wasserpflege, sowie eine stressfreie Pflege ein Muss um diese schöne Art dauerhaft zu pflegen. Meine Wildfangtiere sind jetzt fünf Jahre alt und haben noch keine Alterserscheinungen.


Ich kann diese attraktive Art unbedingt empfehlen und hoffe, daß uns Amatitlania nanolutea auch weiterhin in unseren Aquarien erhalten bleibt.

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